Rheinland-Ligen (Rundschreiben 9–06/07)

Liebe Schachfreunde,

wir haben eine hochdramatische gemeinsame Endrunde beider Staffeln der Rheinlandliga heute in Stromberg erlebt! Hierbei stand weniger das Rennen um die Meisterschaft im Vordergrund – zu groß war doch schon vor der Endrunde der Vorsprung der beiden Spitzenreiter Hermeskeil in Staffel I und Siershahn II in Staffel II. Der SV Siershahn II stand bereits vor der Schlussrunde uneinholbar als Meister der Staffel II fest, und ist mit dem zwar knappen 4½:3½ Erfolg gegen den Gastgeber der Endrunde, die SG Pieroth dennoch seiner Favoritenrolle gerecht geworden.

In Staffel I wurde ebenfalls schnell klar, dass sich Favorit SC Hermeskeil, vor der Schlussrunde mit 3½ Brett­punkten Vorsprung in Front liegend, gegen den Tabellenletzten SC Remagen IV nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen würde. Am Ende hat der SC Hermeskeil mit einem wahren Kantersieg seine Favoritenrolle bestätigt und sich nach einem nur einjährigen Gastspiel in der Rheinlandliga nun direkt zurück in die höhere Spielklasse 2. Rheinland-Pfalz-Liga gespielt.

Leidtragender des Hermeskeiler Höhenflugs wurde Endrundengegner SC Remagen IV, der nun nach ebenfalls nur einem Jahr in der Rheinlandliga den Weg zurück in die Bezirksklasse antreten muss. Ebenfalls abstiegsgefährdet war vor der Schlussrunde der SV Mendig/Mayen II, der mit nur ½ Brettpunkt Vorsprung vor Remagen IV auf dem 9. Tabellenplatz lag. Gegen die favorisierten SF Sinzig war nun der SV Mendig/Mayen II erneut in Bestbesetzung angetreten und hat mit einem Mannschaftsremis seine Chance auf den Klassenerhalt gewahrt: Bloß nicht nach Brettpunkten Letzter werden lautete die Devise – ob der gewonnene Mannschaftspunkt und gefestigte 9. Tabellenplatz tatsächlich den Klassenerhalt garantiert, wird definitiv erst am 20. April klar werden, wenn auch alle höheren Spielklassen die Saison abgeschlossen haben.

Die weiteren Begegnungen in Staffel I waren jenseits von Gut und Böse, es ging weder um Meisterschaft noch um Abstieg, und dennoch waren alle Spiele sehr ausgekämpft. Der SC Remagen III erobert mit dem 5. Sieg in Folge am Ende sogar die Vizemeisterschaft – das hatte wohl selbst das Remagener Team nach dem total verpatzten Saisonbeginn und zwischenzeitlich nach Runde 4 gar vorletzten Tabellenplatz nicht mehr erwartet. Beim SK Schweich dagegen war am Ende ziemlich die Luft raus, der zu Saisonbeginn heiße Meisterschaftsfavorit fällt am Ende auf den 5. Abschlussplatz zurück. Der SC Prüm gewinnt das Mittelfeldduell gegen den SC Wittlich, wobei die letzte Partie dieses Wettkampfs an Brett 1 über nahezu die volle Distanz von 6 Stunden ging.

Die SG Reil-Kinheim schließlich schafft mit dem Schlussrunden-Sieg gegen den SK Zewen zumindest nach Mannschaftspunkten den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle.

In Staffel II war die wichtigste Begegnung der Schlussrunde sicherlich das Abstiegsduell zwischen dem SV Lahnstein II und dem SK Altenkirchen II. Ein Mannschaftsremis hätte dem Team des Aufsteigers Altenkirchen genügt, um sich auf einen Nicht-Abstiegsplatz zu retten; Lahnstein dagegen musste angreifen, und tat das mit durch­schlagendem Erfolg: Mit dem 6:2 Kantersieg hat man sich vom letzten auf den am Ende 6. Tabellenplatz vorgespielt! Dieser gewaltige Sprung in der Tabelle war möglich, weil vor der Schlussrunde nur 2 Mannschafts- und 2½ Brettpunkte den Tabellensechsten vom Letzten trennten. Und die vorplatzierten Teams VfR Koblenz, Gastgeber SG Pieroth und die SF Hillscheid hatten es jeweils mit starken Gegnern zu tun: Der VfR Koblenz musste sich am Ende deutlich der SG Heimbach-Weis/Neuwied geschlagen geben, und auch die SG Pieroth (gegen Meister Siershahn II) und SF Hillscheid (gegen den SC Koblenz) haben ihre Spiele knapp verloren. Und obwohl es zwischendurch recht gut besonders für die SF Hillscheid aussah, die mit 3:1 gegen den SC Koblenz in Führung gegangen waren, ging der Kampf schließlich doch knapp für Hillscheid verloren. Ein halber Brettpunkt entschied am Ende um den (vorläufigen) Klassenerhalt für die SG Pieroth, und den Abstieg der SF Hillscheid, die nun nach nur einem Jahr in der Rheinlandliga ganz überraschend sogar den Weg in die Bezirksklasse antreten müssen.

Das einzige Mannschaftsremis des Tages zwischen der SG Mörsdorf/Lahr und dem SC Idar-Oberstein hat diesmal keiner der beiden Mannschaften genutzt und beide um je einen Platz nach unten in der Tabelle versetzt.

Die Brettmeisterschaft:

Den beiden Rheinland-Mannschaftsmeistern und Aufsteigern SC Hermeskeil und SV Siershahn II wünsche ich viel Erfolg in der 2. Rheinland-Pfalz Liga!

Absteigen müssen nach derzeitigem Stand der höheren Spielklassen der SC Remagen IV aus Staffel I, und der SK Altenkirchen II und die SF Hillscheid aus Staffel II. Auch ihnen wünsche ich viel Erfolg beim neuen Start und Spiel um den Aufstieg in die Rheinlandliga.

Ein großes Lob gebührt den Schachfreunden der SG Pieroth-Burg Layen um Günther Röhrig und Michael Huschenbedt, die die gemeinsame Endrunde der Rheinlandliga in der Deutscher Michel Halle in Stromberg perfekt vorbereitet und mit vielen Mithelfern zu einem erneut großartigen gemeinsamen Schach-Event im SVR gemacht haben. Die großzügige, helle Halle bot perfekte Spielbedingungen, in denen sich alle Spieler der Rheinlandliga sehr wohl gefühlt und spannende Wettkämpfe und Partien in der Endrunde der Rheinlandliga abgeliefert haben.

Mit freundlichen Schachgrüßen,

Thomas Hönig

Rheinlandmeister Hermeskeil

Rheinlandmeister Siershahn