Einzelmeisterschaften mit Blitz

Einzelmeisterschaft 2005

Michael Czeratzki gewinnt in Trier - 114 Teilnehmer gingen in 7 Klassen an den Start

Die 28. Rheinlandmeisterschaften, traditionell in der Karwoche ausgetragen, fanden vom 18.-20. und 24.-26. März 2005 im Schulzentrum Mäusheckerweg in Trier-Ehrang statt.Unerwarteter Sieger und damit Rheinlandmeister 2005 wurde Michael Czeratzki (SC Remagen)

• Unerwarteter Sieger und damit Rheinlandmeister 2005 wurde Michael Czeratzki (SC Remagen)
• Den Titel bei den Damen holte sich Christina Lindner (SC Kettig)
• Bei den Senioren gewann Berthold Walter (SF Hillscheid)
• Sieger des Hauptturniers wurde Valeri Melnikov (VfR Eintracht Koblenz)
• Blitz-Einzelmeister wurde Michael Schenderowitsch (SC Koblenz)

Ausrichter waren die Schachakademie Trier und der SC Trier-Süd um seinen Vorsitzenden Kurt Lellinger, in Verbindung mit dem Schachverband Rheinland mit seinem Vorsitzenden Günther Schörgenhummer.

Ausgetragen wurden die vier Meister- bzw. Meisteranwärter-Turniere mit je 10 Teilnehmern, das Hauptturnier (66 TN), die Damenmeisterschaft (8 TN) und die Seniorenmeisterschaft (8 TN). Am Karfreitag fand die Blitz-Einzelmeisterschaft mit 71 Teilnehmern statt.

A-Meisterturnier

Michael Czeratzki gewinnt seinen ersten Titel

Selten verlief ein Meisterturnier im Schachverband Rheinland so spannend wie die 28. Rheinlandmeisterschaft in Trier. Zehn gleich starke Spieler im A-Meisterturnier lieferten sich einen packenden Wettkampf um die Meisterschaft, die noch zwei Runden vor Schluss völlig offen war. Nach 7 von 9 Runden lagen alle Spieler noch dicht beieinander, gerade mal ein Punkt trennte den Tabellenersten vom Letzten, und tatsächlich hatte zwei Runden vor Schluss noch jeder Spieler Chancen auf die Meisterschaft.

Michael Czeratzki legte dann allein den besten Endspurt hin und gewann die drei letzten Partien in Folge, was ihm den verdienten Turniersieg und den Titel des Rheinlandmeisters einbrachte.

Auf Platz 2 Thomas Schwab, der ebenfalls mit zwei Siegen und zwei Remis eine sehr gute zweite Turnierhälfte spielte und hier zum Auftakt in der 6. Runde als einziger dem Turniersieger eine Niederlage beibringen konnte.

Der drittplatzierte Markus Mattern, Aufsteiger aus dem B-Turnier des Vorjahres, war immer mit in der Spitzengruppe zu finden und führte zwischendurch nach der 6. Runde als einziger mit +2 sogar die Tabelle an. Eine Niederlage gegen Michael Czeratzki und zwei Remis aus den Schlussrunden verdarben dann aber eine noch bessere Platzierung.

Rainer Gruschinski war über einen Freiplatz ins A-Turnier gekommen und zeigte sich der DWZ-stärkeren Konkurrenz durchaus ebenbürtig. Seine 50% Punkteausbeute wurde mit dem 4. Platz belohnt, und bringt ihm zudem eine erste (inoffizielle) ELO-Zahl von 2154 ein.

Christian Fink hatte nach der ersten Turnierhälfte mit ½ Punkt Vorsprung die Tabelle angeführt. Ein für ihn "schwarzer" Gründonnerstag mit zwei Niederlagen in Folge gegen Markus Mattern und André Peiter kosteten ihn aber zunächst die Favoritenrolle. Mit einem Sieg gegen Dmitry Goriachnik am Karfreitag kämpfte er sich wieder an die Tabellenspitze heran, und in der Schlussrunde hatte die Partie zwischen Christian Fink und Michael Czeratzki gewissermaßen den Charakter eines Endspiels: Wie auch immer die Konkurrenz spielen würde, der Sieger dieser Partie war Rheinlandmeister! Michael Czeratzki behielt dann in der Partie stets Vorteil und die Initiative, und am Ende musste Christian Fink neidlos die Überlegenheit seines Gegners anerkennen.

Lokalmatador und DWZ/ELO-Favorit Dmitry Goriachnik vom SC Trier Süd hatte mit drei Niederlagen in Folge einen rabenschwarzen Start ins Turnier. Bereits in der Auftaktrunde wurde er von späteren Rheinlandmeister Michael Czeratzki regelrecht überspielt; nahezu unbegreiflich waren dagegen seine beiden Partien am Palmsamstag gegen Thomas Schwab und Rainer Gruschinski: Zunächst hatte er in Gewinnstellung gegen Thomas Schwab die Zeitkontrolle im 40. Zug "vergessen" und durch Zeitüberschreitung verloren; gegen Rainer Gruschinski folgte mit einem Damenverlust ein weiteres 'Blackout' des Mitfavoriten. Nach einem folgenden Remis gegen Markus Mattern in der 4. Runde ließ Dmitry Goriachnik erst seine wahre Stärke aufblitzen und er gewann 4 der folgenden 5 Partien. Erstaunlich dazu auch seine Kondition und Ausdauer am Brett: Fast jede der 9 Partien spielte er über die volle Distanz von 6 Stunden - und hat am Karfreitag Nachmittag so ganz nebenbei auch noch den 4. Platz bei der Blitzmeisterschaft erspielt.

Dr. Ralf Schön hatte nicht seine beste Form nach Trier mitgebracht und war mit drei Remis und einer Niederlage schlecht ins Turnier gestartet. Ein Sieg gegen Rainer Gruschinski zum Auftakt der zweiten Turnierhälfte brachte ihm zunächst wieder ein ausgeglichenes Punktekonto ein; nach der Schlussrundenniederlage gegen Dmitry Goriachnik fiel er aber weiter zurück.

Alexander Thieme-Garmann spielte zu friedlich und erfolglos um weiter oben zu landen und wurde mit 8 Punkteteilungen konkurrenzloser Remiskönig.

Lars Eschke, der von seiner DWZ/ELO-Zahl her zu den Mitfavoriten gehörte, war während des gesamten Turniers gesundheitlich ganz und gar nicht auf der Höhe, und musste sich auch an den spielfreien Tagen zwischendurch ärztlicher Behandlung unterziehen. Als tadelloser Sportsmann wollte er dennoch nicht kurzfristig absagen und hat das Meisterschaftsturnier tapfer zu Ende geführt. Hochachtung vor seiner sportlichen, im Sinne eines guten Turnierverlaufs gefällten Entscheidung!

André Peiter hatte sich mit 5 Remisen in der ersten Turnierhälfte noch achtbar platziert, am Gründonnerstag zunächst nach einer Niederlage gegen Dmitry Goriachnik und folgendem Sieg gegen Christian Fink auf Platz 4 vorgespielt. Zwei Niederlagen in den letzten beiden Runden warfen ihn zurück, wobei er zudem die Schlussrunde gegen Rainer Gruschinski mit großem Zeithandicap starten musste: Wegen einer Autopanne zwischen Koblenz und Trier waren André Peiter, Alexander Thieme-Garmann und Werner Ries erst mit 45-minütiger Verspätung im Turniersaal eingetroffen.

Abschlusstabelle A-Meisterturnier

"Dneu" und "Eneu" sind die voraussichtlichen neuen DWZ/ELO-Zahlen.

B-Meisterturnier

Andreas Straßner gewinnt vor Holger Telke

Das B-Meisterturnier wurde eine sichere Beute von Andreas Straßner, der keine Partie verlor und in der vorletzten Runde seinen härtesten Widersacher auf den Turniersieg, Holger Telke schlagen konnte. Damit stand Andreas Straßner bereits eine Runde vor Schluss als Sieger fest; Holger Telke dagegen musste durchaus noch einmal um Platz zwei bangen, der ebenfalls zum Aufstieg ins A-Turnier der Meisterschaften im nächsten Jahr berechtigt: Alexander Dany, Jens Wohde und Damir Zupcevic lauerten alle drei einen halben Punkt zurück auf den folgenden Plätzen; auch Hans Schwertel und Julian Hastrich hatten mit einem Punkt Rückstand noch theoretische Chancen auf den zumindest geteilten zweiten Platz. Kurios daher, dass alle Partien der Schlussrunde früh Remis endeten, womit Holger Telke als alleiniger Zweiter feststand.
Vor allem auch der drittplatzierte Alexander Dany spielte ein hervorragendes Turnier, hatte keine Partie verloren, war allerdings mit 8 Remisen auch zu friedlich um auf den Aufstiegsplätzen zu landen: Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er da auch gar nicht hin wollte.

Abschlusstabelle B-Meisterturnier

"Dneu" und "Eneu" sind die voraussichtlichen neuen DWZ/ELO-Zahlen.

Meisteranwärter-Turniere

Stephen Kutzner und Michael Reifenröther

Es war schon außergewöhnlich beeindruckend, wie Stephen Kutzner im Meisteranwärterturnier I von Beginn an loslegte: 8 Siege in Folge, zwei Runden vor Schluss bereits stand er mit drei (!) Punkten Vorsprung als Turniersieger und Aufsteiger ins B-Turnier fest. Dass er nicht mit völlig weißer Weste das Turnier beenden konnte lag am Zweitplatzierten Rodolfo Graf, der dem Turniersieger zum Schluss in einer spannenden Partie seine einzige Niederlage beibrachte.

Im Meisteranwärterturnier II ist Michael Reifenröther mit vier Siegen in Folge großartig gestartet und hat damit den Grundstein für seinen Turniersieg gelegt. Nach 6 Runden hatte er 5½ Punkte auf seinem Konto, drei sichere Remis in den letzten Runden genügten ihm zur Absicherung des ersten Platzes.
Der Zweitplatzierte Dr. Helmut Becher war stets mit einem halben bis einem Punkt zurück in Tuchfühlung zum Führenden, in der Schlussrunde erst gab es die direkte Begegnung zwischen den beiden: Nach etwa dreistündigen Kampf gab Dr. Helmut Becher seine Gewinnversuche auf und musste ins Remis einwilligen, womit Michael Reifenröther als Turniersieger feststand.

Abschlusstabelle Meisteranwärter-Turnier I

"Dneu" und "Eneu" sind die voraussichtlichen neuen DWZ/ELO-Zahlen.

Abschlusstabelle Meisteranwärter-Turnier II

"Dneu" und "Eneu" sind die voraussichtlichen neuen DWZ/ELO-Zahlen.

Senioren-Einzelmeisterschaft

Berthold Walter schafft den Hattrick

Zum dritten Mal bei der Einzelmeisterschaft der Senioren angetreten, zum dritten Mal in Folge gewonnen: Berthold Walter war auch in Trier von seinen Konkurrenten, die diesmal ausnahmslos aus der Region und dem Schachbezirk Trier stammten, nicht zu schlagen. Souverän erspielte er seinen dritten Rheinlandmeister-Titel mit 1½ Punkten Vorsprung vor Guntmar Baudner, dem einzigen der dem Turniersieger ein Remis abknöpfen konnte, und Wilhelm Rüggeberg.

Abschlusstabelle Senioren-Einzelmeisterschaft

"Dneu" und "Eneu" sind die voraussichtlichen neuen DWZ/ELO-Zahlen.

Hauptturnier

Valeri Melnikov ungeschlagener Sieger vor fünf punktgleichen Spielern

Mit insgesamt 66 Teilnehmern war das Hauptturnier wieder sehr gut besucht, und die Spieler lieferten sich ein spannendes Rennen über 7 Runden um den Turniersieg. Schon früh mussten einige der Favoriten Federn lassen: Valeri Melnikov gab bereits in der 2. Runde ein Remis gegen Christian Janke ab; dass dies kein Zufalls-Erfolg für den Jugendlichen war, zeigte sich aber in den folgenden Runden, in denen Christian Janke als einziger mit dem Turniersieger ungeschlagen blieb und sich den 4. Platz und den Sonderpreis des besten Jugendlichen im Turnier erspielte.
Armin Müllen kam ebenfalls in der 2. Runde gegen Peter van Leyen über ein Remis nicht hinaus, kämpfte sich aber bis zur 5. Runde wieder an die Spitzenbretter vor: Hier überzog er ein Remis-Endspiel gegen Valeri Melnikov, musste sich nach fast sechs Stunden Spielzeit matt setzen lassen und damit alle Aussichten auf den Turniersieg begraben.
Nach vier Runden waren nur Ernst-Georg Haffner und Dieter Welsch noch ohne jeden Punktverlust: Die Begegnung zwischen beiden in Runde 5 gewann Dieter Welsch, der damit zwei Runden vor Schluss mit 5 Punkten aus 5 Partien alleiniger Erster war. Während sich aber Ernst-Georg Haffner mit einem Sieg gegen Holger Berresheim und einem lange ausgekämpften Schlussrunden-Remis gegen Valeri Melnikov wieder auf Platz 2 vorspielte, erlebte Dieter Welsch einen Einbruch und verlor beide Partien der letzten Runden gegen Valeri Melnikov und Armin Müllen.
Am ärgsten von allen Favoriten erwischte es den zu Beginn an Platz 2 gesetzten Wilhelm Becker: Remis gegen Harald Kettern in der zweiten Runde, und gar eine folgende Niederlage gegen Christian Janke in der 3. Runde. Vier Siege in Folge brachten ihn wieder nach vorn auf den 6. Platz der Abschlusstabelle, punktgleich mit Bernd Mallmann und den nach Buchholz-Feinwertung höher platzierten Spielern. Damit haben alle Spieler bis Platz 6 die Fahrkarte für das Meisteranwärterturnier des nächsten Jahres in der Tasche.

Die Abschlusstabelle des Hauptturniers nach der 7. Runde:

"Dneu" und "Eneu" sind die voraussichtlichen neuen DWZ/ELO-Zahlen.

Damen-Einzelmeisterschaft

Christina Lindner ist neue Rheinlandmeisterin

Acht Damen gingen wie immer lieber im Hauptturnier an die Bretter, als alleine unter sich die Rheinlandmeisterin auszuspielen; die Reihenfolge der Platzierung im Hauptturnier sollte um die Damenmeisterschaft entscheiden. Es blieb spannend bis zur letzten Runde, die Favoritinnen lagen stets dicht beieinander, maximal um ½ Punkt getrennt. Vor der letzten Runde führte Bettina Baumann, Rheinlandmeisterin der Jahre 2000, 2002 und 2003 mit ½ Punkt Vorsprung vor Christina Lindner, Sabine Mehlem und Alina Wallenborn. Als aber Bettina Baumann in der Schlussrunde gegen Richard Michalowski nicht über ein Remis hinauskam, konnte Christina Lindner mit ihrem Schlussrunden-Sieg gegen Angelique Prizger nach Punkten gleichziehen und hat nach Buchholz-Feinwertung mit einem Punkt Vorsprung erstmals den Titel der Rheinlandmeisterin gewonnen!
Dritte wurde Sabine Mehlem vor den punktgleichen Alina Wallenborn und Elke Klink.

Blitz-Einzelmeisterschaft

Michael Schenderowitsch erstmals Rheinland-Blitzmeister

Insgesamt 71 Teilnehmer waren am Karfreitag Nachmittag angetreten um sich bei der traditionellen Blitz-Einzelmeisterschaft zu messen. In 9 Vorgruppen, und anschließend 4 Endrunden-Gruppen wurde die Blitzmeisterschaft ausgespielt.

Top-Favoriten auf den Titel waren Michael Schenderowitsch, FM Thomas Bohn und IM Yuri Boidman. Nicht nur, weil sie im Gegensatz zu den meisten anderen Teilnehmern ausgeruht an die Bretter gingen, in ungezählten SVR-Meisterschaften vorher hatten sie schon oft ihre Extraklasse (nicht nur) im Blitz unter Beweis gestellt.

Die drei machten dann auch die Meisterschaft mehr oder weniger unter sich alleine aus. Michael Schenderowitsch hatte die beste Tagesform nach Trier mitgebracht: Nach 15 Siegen in der Endgruppe A, u.a. auch gegen seine direkten Konkurrenten um die Meisterschaft, remisierte er sich in seinen letzten zwei Partien gegen Holger Telke und Helmut Berresheim sicher durch zu seinem ersten SVR-Meistertitel.
Zweiter wurde Dr. Thomas Bohn, der die direkte Begegnung gegen den Tabellendritten IM Yuri Boidman gewonnen hatte.

Da Michael Schenderowitsch und Dr. Thomas Bohn auf Landesebene bereits vorberechtigt sind, haben sich zusätzlich IM Yuri Boidman, Dmitry Goriachnik, Dr. Ralf Schön und Oliver Specht für die Blitzmeisterschaft des Schachbund Rheinland-Pfalz qualifiziert.

Blitz-Einzelmeisterschaft

Endrunde A

Endrunde B - D

Fazit

Insgesamt 114 Spielerinnen und Spieler haben sich an den beiden Turnierwochenenden bei der Rheinlandmeisterschaft 2005 im Schulzentrum Mäusheckerweg in Trier-Ehrang ausgesprochen wohl gefühlt. Das Umfeld stimmte, die Meisterschaft war von der Schachakademie Trier und dem SC Trier-Süd um seinen Vorsitzenden Kurt Lellinger und von Seiten des SVR um Günther Schörgenhummer bestens vorbereitet. Sie beide und auch der SJR-Vorsitzende Wolfgang Clüsserath waren als Kiebitze, Organisatoren und Ansprechpartner für die Schachfreunde täglich vor Ort.
Die Spielbedingungen in der Aula und der Bibliothek des Schulzentrums waren sehr gut, und für ausreichende Verpflegung hatte das Hausmeisterehepaar Marina und Thomas Hoffmann bestens vorgesorgt. Beide hatten zum ersten Mal einen solch großen Event in ihrer Schule betreut, sie waren begeistert bei der Sache und von der guten Atmosphäre unter den Schachfreunden sehr angetan.

Für einen reibungslosen Ablauf der Turniere sorgten SVR-Spielleiter Thomas Hönig und Frank Görgen, der als Turnierleiter das Hauptturnier betreute. Der einzige Problemfall, den es während des Turniers gab, bestand darin, dass während der 4. Runde in der Partie zwischen Dmity Goriachnik und Markus Mattern im A-Meisterturnier die Uhr auf einer Seite auf exakt 5.27 Uhr der Zeigerstellung, 33 Minuten vor der Zeitkontrolle im 40 Zug, wegen eines Defekts stehen geblieben war. Die Uhr tickte, die Ganganzeige lief, allein der Minutenzeiger bewegte sich um keinen Millimeter weiter. Es dauerte fast 40 Minuten, bis der Spielleiter den Defekt bemerkte und die Uhren austauschte.

Niemals zuvor gab es eine aktuellere Internet-Berichterstattung als bei der 28. Rheinlandmeisterschaft in Trier. Frank Görgen, Webmaster des SVR arbeitete jeden Abend nach Runden- und Toresschluss im Schulzentrum, zu Hause bis spät in die Nacht hinein an der Aktualisierung der SVR-Homepage. Stets waren unmittelbar am Abend des jeweiligen Spieltags alle Tagesergebnisse, Tabellen, Auslosungen und viele Fotos im Internet abrufbar.

Die Teilnehmer an der Meisterschaft kamen aus allen Bezirken des SVR. Manche pendelten täglich von ihrem Wohnort zum Schulzentrum und zurück; viele Schachfreunde aus der Region um Koblenz hatten aber auch vor Ort übernachtet. Zum Beispiel im Hotel Ehranger Hof, wo abends nach Rundenschluss sich manche Schachfreunde im Restaurant in stundenlanger Analyse in einer Traube um den Laptop scharten, oder auch in gemütlicher Atmosphäre an der Theke der Hotelbar oft bis spät in die Nacht hinein die Turniererlebnisse des Tages haben Revue passieren lassen.

Die Siegerehrung am Karsamstag, zu der auch der 2. SVR-Vorsitzende Karsten Loof sowie der SVR-Schatzmeister Claus-Peter Schneider angereist waren, lief in festlichem Rahmen ab. Nicht nur die Sieger bekamen Pokale und Preise überreicht, der SVR-Vorsitzende Günther Schörgenhummer hatte bestens vorgesorgt so dass jeder Teilnehmer einen Preis mit nach Hause nehmen konnte.

Die Sieger des A-Turniers bekamen zudem aus der Hand von Günther Schörgenhummer Gold-, Silber- und Bronzeplakette des Innenministeriums von Rheinland-Pfalz überreicht. Jugendpreise gingen an Christian Janke als bester Jugendlicher im Hauptturnier (U16, Platz 4 !) und an den erst neunjährige Lukas Rademacher (2 erkämpfte Punkte im Hauptturnier !). Bei der zusätzlichen Verlosung gab es wertvolle Sonderpreise zu gewinnen: Eine kleine Uhr ging an Wilfried Becker; die Fritz 8 GM Edition gewann Christian Janke; und ein wertvolles Holzbrett mit Figuren ging an Florian Lauer.

Es waren wieder einmal zwei tolle Turnierwochenenden bei der Rheinlandmeisterschaft 2005 in Trier, die alle Teilnehmer und Organisatoren sicher noch lange in guter Erinnerung behalten werden.

Thomas Hönig, Spielleiter SVR