Schnellschach-Einzel-Meisterschaft

IM Yuri Boidman gewinnt ganz knapp vor FM Andrej Dubkov den Schnellschach-Titel

SVR-Schnellschach-Meisterschaft am 24. Januar 2009 in Bad Salzig

Einen außergewöhnlich spannenden Verlauf nahm die zum 19. Mal ausgetragene Schnellschachmeisterschaft des Schachverband Rheinland, in der am 24. Januar 2009 in Bad Salzig 25 Schachfreunde in 9 Runden Schweizer-System um die Schnellschach-Krone im Rheinland kämpften. Gleich die Auftaktrunde brachte eine faustdicke Überraschung: Topfavorit IM Yuri Boidman vom Bundesligist SC Remagen musste sich gegen Lokalmatador Klaus Henrich mit einem Remis begnügen. Mit dem Rückstand nach Punkten, und auch nach Buchholz-Feinwertung musste IM Boidman danach bis zur letzten Runde im Turnier stets der Spitze hinterherlaufen. Diese belegten bis zur Halbzeit jeweils punktgleich die FM Andrej Dubkov vom SV Lahnstein und Dr. Thomas Bohn vom Zweitligist SV Koblenz. Die Runden 4, 5 und 6 brachten eine Vorentscheidung um den Turniersieg: Zunächst spielten die bis dahin einzig verlustpunktfreien Dubkov und Dr. Bohn in der 4. Runde Remis gegeneinander; in Runde 5 gewann IM Boidman gegen Dr. Bohn, und in der 6. Runde remisierten im Spitzenspiel Andrej Dubkov und Yuri Boidman. Damit war ein Spitzenstand in der Tabelle entstanden mit FM Dubkov und IM Boidman punktgleich vor Dr. Bohn, der mit seinem zweiten Remis gegen Boris Buzov in Runde 7 einen ganzen Punkt hinter die beiden Führenden zurückgefallen war. Andrej Dubkov hielt die Spitze nach Buchholz-Feinwertung bis zur letzten Runde, die dann aber mit zudem etwas Losglück für IM Boidman diesem den gegenüber FM Dubkov "besseren" Gegner bescherte, womit IM Yuri Boidman nach Buchholz aufholen und am Ende ganz knapp den Spitzenplatz erobern konnte. Titelverteidiger Andrej Dubkov musste schließlich mit dem zweiten Platz vorliebnehmen –dennoch, beide Spitzenreiter bleiben zurzeit die unangefochtenen Schnellschach-Könige im Schachverband Rheinland. IM Boidman gewinnt nach seinen Siegen in den Jahren 2001, 2002, 2006 und 2007 nun bereits zum fünften Mal den SVR-Schnellschachmeistertitel und zieht damit mit IM Klaus-Jürgen Schulz gleich, der in den 90er Jahren die Meisterschaft fünfmal in Folge gewonnen hatte.

Mit einem Punkt Rückstand läuft FM Dr. Thomas Bohn auf Platz drei ein: keine große Überraschung, er gehört stets mit zum Favoritenkreis –obwohl er im Schnellschach noch weiterhin auf seinen ersten Rheinlandmeister-Titel warten muss.

Etwas überraschend sind dagegen die Platzierungen vier und fünf, die Waldemar Schmidt und Lukas Winterberg innehaben. Während der Kettiger Waldemar Schmidt als alter Hase schon jahrelang bei jeder SVR-Meisterschaft dabei ist, lässt der Erfolg des erst 16-jährigen Lukas Winterberg, der beim SC Heimbach-Weis/Neuwied in der Rheinland-Pfalz-Liga spielt, aufhorchen.

Für die Rheinland-Pfalz Meisterschaft ist IM Boidman vorberechtigt, somit haben sich als SVR-Vertreter zudem die vier nächstplatzierten Andrej Dubkov, Dr. Thomas Bohn, Waldemar Schmidt und Lukas Winterberg für die Landesmeisterschaft qualifiziert.

Die Abschlusstabelle:

Schade, dass die für alle Schachfreunde im SVR offene Meisterschaft mit 25 Teilnehmern erneut nur sehr schwach besucht war. Es mag in diesem Jahr womöglich an den winterlichen Straßenverhältnissen gelegen haben, die insbesondere Teilnehmer aus den vom Austragungsort weiter entfernten Bezirken Rhein-Westerwald und Trier von einer samstagmorgendlichen Fahrt nach Bad Salzig abgehalten haben mögen. Wie immer haben diejenigen, die mitgespielt haben, ihre Teilnahme nicht bereut und sich viele spannende Partien geliefert. Die Spielbedingungen in der großzügigen Halle im Alten Bahnhof in Bad Salzig waren hervorragend, für die Bewirtung mit heißen und kalten Getränken sowie kleinem Imbiss hatte das Team um Wolfgang Galeazzi vom ausrichtenden Verein SG Boppard/ Bad Salzig/ Werlau bestens vorgesorgt.

Am Nachmittag fand zudem die übliche Januar-Vorstandssitzung des SVR im alten Bahnhofsgebäude statt, so dass zur Siegerehrung der komplette SVR-Vorstand anwesend war –ebenfalls außergewöhnlich für eine "gewöhnliche" Schnellschachmeisterschaft.

Thomas Hönig, Spielleiter SVR